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Holzbegriffe erklärt

In unseren Artikelbeschreibungen tauchen immer wieder spezielle Begriffe auf, welche Ihnen vielleicht so nicht geläufig sind. Dies ist nicht weiter tragisch und damit Sie verstehen, wovon wir da eigentlich reden, möchten wir den einen oder anderen "Fachbegriff" hier erklären. Wenn Ihnen ein Begriff bei den Artikeltexten unterkommt, mit dem Sie nichts anfangen können und der hier nicht erklärt wird, melden Sie sich gerne !

 


Maser / Maserknolle

Bei uns lesen Sie öfter den Begriff "Maser" oder "Maserknolle". Was heisst das?  Sicher haben Sie schon einmal eine komisch aussehende Beule an einem Strassenbaum gesehen. Diese sind meist relativ klein, aber in genau solchen "Beulen" entsteht sogenanntes Maserholz. Im Volksmund oft Baumkrebs genannt, handelt es sich dabei um eine Wachstumsanomalie. Quasi einen genetischen Defekt des Baumes. Es ist schon kurios, dass dabei solch toll gemaserte Hölzer entstehen. Ursache dieser Wuchsanomalie sind vermehrt vorkommende sogenannte Präventivknoten. Dabei wird das Wachstum dieser Knoten immer wieder unterbrochen und wieder überwuchert. Die dabei entstehenden Wucherungen nennt man nun Maserknollen oder auch Baumkrebs. Das besondere Aussehen des Holzes dieser Knollen ist durch die augenartige, sehr dekorative Struktur in der Holzindustrie äusserst begehrt und wird oft sehr teuer gehandelt. Nur ein kleiner Bruchteil dieser Maserknollen bildet wirklich eine richtig schöne und dichte Maserung aus. Die meisten dieser "Maserknollen" sind tatsächlich keine, sondern nur eine sogenannte Überwallung. Schönes Maserholz ist darin leider nicht zu finden. Wenn es eine der begehrten echten Maserknollen ist, sind dies die begehrtesten und teuersten Stücke Holz, die man bekommen kann. Die meisten unserer Produkte sind aus diesen Maserhölzern. Nicht jedes Maserholz kommt in einer derartigen Maserknolle im Stammbereich des jeweiligen Baumes vor. Beim Nussbaum zum Beispiel wachsen Maserknollen eher im Wurzelbreich bzw. direkt am Stammansatz unter der Erde, auch beim Buckeye, der nordamerikanischen Rosskastanie ist dies so. Die Maserknolle des Sandarakbaumes, welcher in Südeuropa vorkommt, auch Thuya Maser genannt, beginnt erst dann zu einem stattlichen Exemplar heranzuwachsen, wenn der Stamm bereits gefällt wurde.
Andere Maserhölzer bilden eine typische Stammmaser aus. Die Eibe ist zum Beispiel so ein Fall. Dort ist die evtl. tolle Maserung nur bedingt von außen erkennbar. Ebenfalls eine Besonderheit ist u.a. die Karelische Maserbirke, welche in Skandinavien beheimatet ist, dort fällt die Beurteilung von außen der im Inneren vorkommende Maserung sogar ausgemachten Profis schwer. Obwohl die Karelische Maserbirke ebenfalls zusätzlich echte Maserknollen ausbilden kann.
Aufgrund seiner Seltenheit und immer recht hohen Wertes werden Maserhölzer für größere Objekte fast immer zu Furnier verarbeitet. Die Furniere werden durch Rundschälen oder Messern und ergeben meist eine Furnierstärke unter 1mm, welches dann auf billigeres Holz geklebt hat um daraus optisch herausstechende, aber auch kostengünstige Möbel zu bauen. In der Autoindustrie wurden Furniere ebenfalls im großen Stil für hochwertige Armaturenbretter verwendet. Aber auch in der Furnierindustrie bleibt die Zeit nicht stehen und es hat sich gerade in den letzten Jahren dort sehr viel geändert. Es passiert nicht gerade selten, das ein ganz besonderes Furnierpaket rechentechniosch eingescannt wird um dann Furniere aus Kunststoff für den Massenmarkt einfach auszudrucken. Das eingescannte Paket wird dann sogar vernichtet um Kopien vorzubeugen.
Sie ahnen richtig, top gezeichnetes Maserholz, dicht und womöglich noch mehr oder weniger fehlerfrei (also ohne großartige Risse und/oder Rindeneinwachsungen), erzielen ob ihrer Seltenheit eigentlich immer Spitzenpreise, fast egal um welches Holz es sich handelt. Und die Preisentwicklung kennt seit Jahrzehnten eigentlich nur eine Richtung. Nach oben.

Das tolle an Maserholz ist, man kann sich darin verlieren wenn man es anschaut. Man kann eine kleine Ewigkeit drauf schauen und immer wieder etwas Neues entdecken. Ein Faszinosum der Natur.

 


Stabilisiertes Holz

Mit Stabilisierung ist ein Verfahren gemeint, wo durch ein Vakuum-Druckverfahren ein Harz (PMMA (auch Plexiglas®  ) oder Acryharz) in Holz verbracht wird um eine höhere Standfestigkeit zu erreichen.
Dabei wird die im Holz enthaltene Luft durch das Harz ersetzt und im Idealfall so viele Holzfasern wie möglich mit dem Harz durchtränkt.
Auch wenn sich hier in den letzten Jahren vieles vereinfacht hat, ist die Stabilisierung an sich im größeren Maßstab vergleichsweise aufwendig und kompliziert, was sie wiederum recht kostenintensiv macht.

Warum wird stabilisiert?
Nicht jedes Holz lässt sich stabilisieren. Schwere und dichte Hölzer eignen sich kaum oder gar nicht zur Stabilisierung (z.B. Schlangenholz). Ebenso sind harzhaltige (diverse Nadelhölzer) oder öl/fetthaltige Hölzer (diverse Palisanderarten) kaum oder gar nicht für diesen Prozess geeignet. Wunderbar eignen sich leichte, großporige und langfasrige Hölzer, wie z.B. Rosskastanie oder Eschenahorn. Eine Besonderheit stellen stockige Hölzer (auch marmoriert, angestickt oder spalted genannt) dar, welche sich meist hervorragend eignen. Dies sind keine eigenen Holzarten, sondern Holz, wo der Verfallsprozess  schon eingesetzt hat, aber gestoppt wurde. Das eigentliche Holz eignet sich meist nicht zur Stabilisierung bzw. ist es dort nicht notwendig. Als Beispiel sei hier Buche genannt. Diese sieht als normal getrocknetes Holz einigermaßen langweilig aus, als gestockte Variante ist sie mit schwarzen Linien in wildesten Mustern durchzogen.

Diese leichten oder stockigen (aber wunderschönen) Hölzer sind in der Fertigung für Produkte, wo es auf Maßhaltigkeit ankommt, wie beispeilsweise Pfeffer- und Salzmühlen, Schreibgeräte oder Messer durch ihre geringe Standfestigkeit völlig unbrauchbar. Die Stabilisierung macht das wieder wett.

Ein weiterer Vorteil liegt auf der Hand, eine Vielzahl von Nachteilen die Holz als Werkstoff mit sich bringt werden durch die Stabilisierung aufgehoben. Das stabilisierte Objekt nimmt praktisch kein Wasser mehr auf und ist gegen eine Vielzahl von aggressiven Flüssigkeiten nahezu resistent. Extremfälle, wie sehr starke Temperaturschwankungen, zu große Feuchtigkeit oder Nässe, die Holz unter Umständen mit Reißen oder schwinden quittiert, machen dem stabilisiertem Objekt in keinem Fall etwas aus.

Bei der Stabilisierung kann Holz komplett durchgefärbt werden. Ja nach Holzart lassen sich dabei herrliche optische Effekte erzielen, welche jedes Mal aufs Neue begeistern.

Die beiden Nachteile seien auch genannt:
Die natürliche Farbe des Holzes ändert sich, meist ins dunkle. Das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, denn oft wird dadurch das Holz erst richtig "angefeuert".
Der einzig wirkliche Nachteil, wie ich finde, betrifft die haptische Wahrnehmung. Diese verändert sich völlig. Man hat also nicht unbedingt das Gefühl ein Stück Holz anzufassen. Angesichts der vielen Vorteile kann man diesen Kompromiss aber eingehen.

Übrigens: wir stabilisieren unser Holz seit etlichen Jahren selbst und können aufgrund der Größenordnungen welche wir stabilisieren, einiges an Erfahrungen vorweisen.

 


Hybridwood / Hybridholz

Hybridwood besteht zum einen Teil aus Holz, zum anderen aus unterschiedlich eingefärbten Acryl- oder Epoxidharzen. Beides wird in einem speziellen Verfahren zusammengefügt (vergossen). Das dadurch entstehende Hybridmaterial lässt sich gut bearbeiten und ist formstabil. Um tolle optische Effekte zu erzielen wird zum Teil gemahlene Perlmuttmuschel eingesetzt. Der verwendete Holzanteil ist meist stabilisiert um einen ähnlichen Härtegrad beider Materialien zu gewährleisten.

Das bei unseren Produkten verwendete Hybridholz stellen wir in einem aufwendigen Verfahren in eigener Produktion her. Dies tun wir bereits seit etlichen Jahren.

 


Riegelwuchs

Der sehr dekorative Riegelwuchs kommt sehr häufig bei Ahorn oder Nußbaum vor, prinzipiell aber, wenn auch seltener, bei allen Hölzern. Die wellenartige Struktur entsteht durch die leicht veränderte Wuchsrichtung quer zur Faser. Bei entsprechendem Lichteinfall entsteht ein durchaus spektakulärer Effekt.

 


Kernholz

Kernholz bezeichnet den "harten" Kern eines jeden Baumes. Hart ist hier natürlich relativ zu sehen, dies unterscheidet sich natürlich nach Baumart , aber auch nach den Umweltbedingungen. Ein karger Boden ohne viele Nährstoffe lässt den Baum langsamer wachsen, dichte Jahresringe entstehen und lässt das Kernholz härter werden. Diese Qualität ist in der Holzindustrie, besonders beim Instrumentenbau sehr begehrt. Umgeben wird das Kernholz vom sogenannten, oft viel weicheren, Splint (siehe unten).

 


Splintholz

So gut wie alle Bäume enthalten einen sogenannten Splintholzanteil. Die Größe dieses Anteils ist von vielen Faktoren abhängig, wie etwa der Baumart, der Wuchsgeschwindigkeit und den Umweltbedingungen. Das Splintholz ist meist viel heller als das Kernholz und wird in der Holzindustrie auf Grund seiner Anfälligkeit gegenüber Holzschädlingen und auch seiner oft weicheren Struktur gegenüber Kernholz oft als Abfall bezeichnet. Gerade aber in der Drechselei ist der Kontrast zwischen Splint- und Kernholz ein beliebter Kontrastgeber.

 


Kelterlack

Kelterlack ist ein lösungsmittelfreier, säurebeständiger Lack, der auf die Metall und Holz aufgetragen wird, die bei der Weinherstellung mit dem Saft oder Wein in Berührung kommen. Damit soll verhindert werden, dass der Wein einen Eisengeschmack oder einen farblichen Braunton annimmt. Für den direkten Kontakt mit Saft oder Wein ist in erster Linie der weiße Kelterlack und Bottichlack geeignet. Säurebeständige und lebensmittelechte Lacke auf Basis von Spiritus sind auch zur Instandhaltung von Fruchtpressen und -mühlen geeignet. Sie sind sowohl für Metall als auch für Holz verwendbar. In der Imkerei werden Futterzargen aus Holz sowie Flüssigfuttertröge mit Kelterlack ausgegossen.
Wir benutzen Kelterlack zum abdichten der Gewürzkammer bei unseren Mühlen. Dies gewährleistet, dass kein Gewürz, egal ob Pfeffer oder Salz, Stoffe jeglicher Art aus dem Holz annimmt. Eben 100% lebensmittelecht.